Open Source



Freie Software - Open Source

Open Source kann definiert werden als Computer-Software, die lesbaren Quellcode zur Verfügung stellt und unter einer Lizenz zur Verbreitung gestellt wird, die das lizenzfreie Ändern und Weitgeben der Software erlaubt. Open Source ermöglicht Benutzern die Verwendung, Veränderung und Verbesserung der Software und eine Verteilung in modifizierter oder unveränderter Form. Es ist diese öffentliche, kooperative Art und Weise des Umgangs mit Software, den den Erfolg ausmacht. Open-Source-Software ist das prominenteste Beispiel für Open-Source-Entwicklung und wird oft verglichen mit User Generated Content.

Open Source bedeutet also nicht nur Zugang zum Quellcode. Die Verteilung ist das Entscheidende. Diese muss hinsichtlich der Open-Source-Software folgende zwingende Kriterien erfüllen:

1. Freie Redistribution
Die Lizenz darf nicht für Geld oder geldwerte Leistung weitergegeben werden.

2. lesbarer Source Code
Das Programm muss im lesbaren Quellcode vorliegen, die Verbreitung kann aber auch in kompilierter Form geschehen. Wo irgendeine Form eines Produktes nicht mit quelltextoffenem Source-Code verteilt wird, muss es einfache Mittel zur Erlangung des Quellcodes geben. Der Quellcode sollte die bevorzugte Form haben, in der ein Programmierer das Programm ändern würde.

3. Abgeleitete Werke sind ebenfalls Open-Source
Die Lizenz muss es ermöglichen, die Software unter den gleichen Bedingungen wie die Lizenz der Original-Software weiterzugeben.

4. Integrität des Autoren-Source Codes
Die Lizenz muss ausdrücklich die Weitergabe der Software aus dem veränderten Quellcode erlauben. Die Lizenz darf fordern, dass neuere Versionen eine höhere Versionsnummer als die Original-Software haben.

5. Keine Diskriminierung von Personen oder Gruppen
Die Lizenz darf nicht bestimmte Personen oder eine Gruppe von Personen diskriminieren.

6. Keine Diskriminierung von Einsatzbereichen
Die Lizenz darf nicht die Einsatzbereiche der Software beschränken. Jeder darf das Programm für alle Zwecke nutzen.

7. Distribution der Lizenz
Die mit dem Programm verbundenen Rechte müssen für alle Lizenzen übernommen werde, die das Programm beinhalten, ohne die User zum Kauf einer zusätzliche Lizenz zu zwingen.

Der Open Source-Bewegung wurde im Jahr 1983 aktiv. Das Ziel der Open-Source-Bewegung ist es, das Software besser verständlich, modifizierbar, verteilbar, zuverlässiger und einfach zugänglicher wird.

Mehrere Open-Source-Software-Lizenzen haben sich innerhalb der Grenzen der Open-Source-Definition etabliert. Das prominenteste Beispiel ist die beliebte GNU General Public License (GPL).

Die Nutzer werden behandelt wie Co-Entwickler und deshalb sollten sie Zugriff haben auf den Quellcode der Software. Außerdem sind die Benutzer aufgefordert, Ergänzungen zur Software, Code-Updates, Bug-Reports, Dokumente etc. ins Internet zu stellen.

In der tatsächlichen Bedeutung unterscheidet sich Open-Source nicht von freier und kostenloser Software. Der Begriff Open-Source scheint aber mit der Hervorhebung der Überlegenheit des Entwicklungsprozesses eher die Software-Entwicklersicht wiederzugeben, während der Begriff der Freien Software den Nutzer heraushebt.

Die Entscheidung, Open Source zu etablieren, wurde vorgeschlagen von Christine Peterson. Die Free Software Foundation verstand das Wort im Sinne von Handlungs-Freiheit nicht von Kosten-Freiheit („free speech, not free beer“).

Eine Studie der Europäischen Kommission hat die wirtschaftliche Bedeutung von Open Source untersucht. Demnach ist der Marktanteil stetig gestiegen. Den Gesamtwert ist in Europa auf rund 12 Milliarden Euro zu beziffern. Die Wertschöpfung der EU-Staaten wird allerdings nur unzureichend erfasst, sodass davon auszugehen ist, dass Open-Source inzwischen ein Vielfaches dieser Zahl für das Bruttoinlandsprodukt nach sich zieht.